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Sinti und Roma - "Nicht aus Gründen der Rasse verfolgt?"
Buchvorstellung: Entschädigungspraxis in den Nachkriegsjahrzehnten
In der deutschen Nachkriegsgeschichte war der Umgang mit der Verfolgung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus ein unrühmliches Kapitel. Über Jahrzehnte wurde ihnen vielfach die Anerkennung als NS-Verfolgte verwehrt. Waren Sinti und Roma im Nationalsozialismus „Nicht aus Gründen der Rasse verfolgt“? Und war die Deportation der „Zigeuner“ 1940 lediglich eine „übliche polizeiliche Präventionsmaßnahme“ wie der Karlsruher Bundesgerichtshof 1956 höchstrichterlich befunden hat?
Die Historikerin Vanessa Hilss hat für ihre Abschlussarbeit an der Uni Heidelberg die Entschädigungspraxis des Karlsruher Landesamtes für Wiedergutmachung in den Nachkriegsjahren untersucht. Ihr in der Reihe „Forschungen und Quellen zur Stadtgeschichte“ des Stadtarchivs erschienenes Buch "Nicht aus Gründen der Rasse verfolgt?" stellt sie am Mittwoch, 22. März, um 18 Uhr im Stadtarchiv, Markgrafenstraße 29, vor.