Karlsruhe: Stadtzeitung
Ausgabe vom 31. Januar 2014
Kultur: Die gelogene Hoffnung
Geschichte des Juden Jakob Heym als szenisches Spiel
Bevor Karlsruhe vom 8. bis 24. März mit Wochen gegen Rassismus aktiv wird, kommt bereits am 11. Februar um 20 Uhr im K2 ein Abend über "Jakob der Lügner" von Jurek Becker auf die Bühne.
Wo bleibt der Widerstand? Diese Frage beschäftigte auch den jüdischen Autor Jurek Becker in seinem weltberühmten Roman "Jakob der Lügner", nach dessen Vorlage Autorin Jutta Berendes und Schauspieler Stefan Viering die szenische Textfassung zu "Ein Märchen aus der Hölle" erarbeitet haben.
Viering spielt den Erzähler, dem die Erinnerung zur schweren Last wird und liest die bewegende Geschichte des Juden Jakob Heym. Dessen "Lüge" bestand darin, in einem Ghetto Gefangenen Hoffnung zu machen indem er versicherte, ein Radio zu besitzen. Immer wieder musste er neue Geschichten vom Vormarsch der Russen und einer bevorstehenden Befreiung erfinden. So wird Jakob mit einer barmherzigen Lüge zum Helden, der Ghetto und Lager als einziger überlebt und mit seiner Geschichte leben muss. -red/Lä-