Karlsruhe: Stadtzeitung
Ausgabe vom 13. Juni 2014
LINKE: Prioritäten setzen
Stimmen aus dem Gemeinderat
Die neuen Gruppierungen im Gemeinderat sprechen für Unzufriedenheit mit der Politik der „Großen“. Unser gutes Wahlergebnis sehen wir als Teil dieses Trends. Die zügige Bereitschaft der Mehrheit des „alten" Gemeinderats, 120 Millionen Euro für ein neues Profifußballstadion locker zu machen, entspricht der Stimmung „Uns geht es so gut, dass Alles geht“.
Das könnte sich als Trugschluss erweisen. Große Aufgaben stehen Schlange: Klinikum, Staatstheater, Ausbau des Schulangebots, erschwingliche Mietwohnungen, Umnutzung der Gartenhalle usw. Das Jahrhundertprojekt Kombilösung wirft immer größere Schatten auf künftige Haushalte der Stadt. Nun noch die Europahalle mit der Frage: Aufrüstung oder Neubau? Wir sagen schon lange: Wenn alles gehen soll, dann wird es nicht gut gehen. Karlsruhe ist eine reiche Stadt, aber kein Goldesel. Der neue Gemeinderat muss Prioritäten setzen. Wir sagen: in Kinderbetreuung, Bildung, gute klinische Gesundheitsversorgung und große Anstrengungen für erschwingliche Mietwohnungen. Sonst bekommt Karlsruhe ein neues Problem: Dass für junge Familien bzw. Lebensgemeinschaften und für Alle, die nicht so ganz gut betucht sind, nichts mehr geht.
Niko Fostiropoulos